Pressespiegel


30. Juni 2001 Rheinische Post von Gerd Heiming
Mercury - die Erinnerung lebt
Ausstellung in Wesel über die Gruppe "Queen"/Operndiva Montserrat Caballé eingeladen

Hans-Joachim Zache mit dem doppelten Freddie Mercury: als Mini-Statue (l.) und im Königsmantel. RP-Foto: Malz

WESEL (RP). Vor zehn Jahren starb Freddie Mercury: am 24. November 1991. Für seine Fans ist er unsterblich. Der Sänger lebt weiter in den Songs der britischen Popgruppe "Queen", deren unverwechselbare Stimme er war. "Keep yourself alive" ("Halte dich am Leben") hieß 1973 "Queens" erste Platte. Diesen Titel wird vom 26. August bis 30. September im Weseler "Centrum" eine Ausstellung über die Band und ihren Frontmann tragen.

Der Erlös geht an die Aidshilfe Duisburg / Wesel. Mercury erlag mit 45 der Immunschwäche. Die Idee zu der Gedenkschau hatte Hans-Joachim Zache, Leiter des Schulamtes. Er und seine Mitstreiterinnen Birgit Paff und Sylvester Thiel hoffen, dass Freddie doch noch kommt: als Wachspuppe.

"Wir haben im Wachsfiguren-Kabinett von Madame Tussaud in Amsterdam angefragt, aber bisher keine Zusage", sagt Zache. Das entsprechende Museum in London habe seine Mercury-Figur hingegen sofort hergeben wollen, das scheiterte an den Transportkosten von 10 000 Mark.

Freddies Eltern

Die Organisatoren haben ein zweites Eisen im Feuer: Vielleicht kommt die Operndiva Montserrat Caballe nach Wesel. Sie sang mit Mercury den Welthit "Barcelona" und enthüllte in Montreux am Genfer See, wo die Band in einem Studio mehrere Platten aufnahm, eine Bronzestatue zu Ehren des Sängers. Eine Einladung an Caballe ist unterwegs, eine Antwort steht aus. Nicht dabei sein werden Mercurys Eltern. Die Mutter hat in einem handschriftlichen Brief aus Nottingham für die Einladung gedankt und abgesagt.

Freddie Mercury hieß eigentlich Farrokh Bulsara. Er wurde 1946 als Sohn eines britischen Beamten auf Sansibar geboren und ging in Indien zur Schule. 1964 zog die Famile nach England. Schon als Kind, weiß Zache zu berichten, habe Freddie gesagt: "Ich werde kein Star. Ich werde ein Superstar." Sein Kapital war seine Stimme, die über drei Oktaven ging.

Markantes äußeres Merkmal des Sängers waren vorstehende Schneidezähne. Er hätte zwar das Geld gehabt, das korrigieren zu lassen, aber nicht die Zeit dazu, zitiert Zache aus Mercurys Erinnerungen. Der Popstar scheute sich zudem vor dem Eingriff, weil er Angst um seine Stimme hatte. Auf der Bühne ging Mercury aus sich heraus, trat mit nacktem Oberkörper ebenso auf wie in einem Königsmantel samt Krone. Privat hingegen sei der Star zurückhaltend, beinahe schüchtern gewesen, so Zache.

WILLKOMMEN BEI FREDDIE

"Queen-Fans sammeln gerne", sagt Organisator Hans-Joachim Zache. Die Ausstellung über die Band und ihren Sänger Freddie Mercury ab 26. August im "Centrum" soll das zeigen. Es gibt: einen Nachbau der "Queen"- Bühne (3,50 Meter hoch); ein Riesenposter, das die Mauer an Mercurys Londoner Haus zeigt, auf der sich nach dem Tod des Sängers Fans verewigten; den ersten Nachbau des Instruments von Gitarrist Brian May; ein Six- Pence-Stück, das May als Zupf- Plättchen diente.

Eine "grüne Ecke" ist Freddie Mercury gewidmet. Eine Tür führt zum "First Logan Place" (das war seine Adresse in London). Hinzu kommt jede Menge Material über die Band, die von 1971 bis 1991 bestand: Videos, Fotos, Goldene Schallplatten, Original-Kleidung der vier Musiker, signierte Plattenhüllen, Briefe, Backstage- Pässe, Tour- und Notenbücher, Kalender. Die Zeichner Jef und Camille Simonet, die aus der Bandgeschichte einen Comic machten, bieten ihr Werk an. Für Promis liegt ein Unterschriftenbuch aus.

Mercurys Stimme begleitet den 45-Jährigen seit 30 Jahren. Er ist Mitglied im englischen "Queen"-Fanclub und
verbindet mit Songs der Band "Momente, in denen ich mich wohl fühlte". In einer Mischung aus Hardrock und leisen Tönen entstanden Hits für die Ewigkeit: "Bohemian Rhapsody", "We will rock you" oder "We are the champions". Nach einem Konzert des ehemaligen "Queen"-Gitar- risten Brian May kam Zache die Idee zu der Ausstellung.

Das war 1998. Vor allem übers Internet nahm er Kontakt zu Fans in mehreren Ländern auf und bat sie, ihre Sammlerstücke zur Verfügung zu stellen. 18 machen mit - aus Deutschland, Österreich, Holland und der Schweiz. Inzwischen hat Zache tatkräftige Hilfe: Birgit Paff (39, in Wesel geboren) entwarf eine Internetseite für das Projekt, Sylvester Thiel (36, in Wesel zu Hause) erstellt den Ausstellungskatalog (kommt im August).

Alle drei seien eingefleischte "Queen"-Fans, sagt Zache. "Aber nicht so wild, dass wir uns wie Freddie verkleiden." Wenn doch, dann müssten es die gelbe Schnallenjacke und die weiße Hose mit den roten Streifen sein, sagt Zache. Diese Kleidung trägt die Amsterdamer Wachsfigur von Freddie Mercury. "Keep yourself alive" - die Erinnerung lebt.

Nähere Infos zur Ausstellung im Internet: www.queen-tribute.com.


19. April 2001 musikexpress Ausgabe 05/2001 von Andreas Kletzin

Der auf Seite 10 unter der Rubrik "sounds" erschienene Artikel "Ausgestellt" durfte aus rechtlichen Gründen hier leider nicht veröffentlicht werden (wir bitten um Verständnis).


24. März 2001 NRZ - Wir am Niederrhein von Peter Voss

Freunde bleiben Freunde
Queen - unsterblich, unvergesslich

 

Fan zu sein, ist nicht leicht. Der Fußball-Star Matthias Sammer wurde rot, als er zugab, dass er deutsche Schlager mag. Jeder Anhänger des Fußballclubs VfL Bochum hat derzeit überhaupt nichts zu lachen. Hans-Joachim Zache, Birgit Paff und Sylvester Thiel sind begeistert von der Rock-Gruppe Queen, vor allem von der Stimme des vor annähernd zehn Jahren verstorbenen Sängers Freddie Mercury. Die drei Fans stehen mit beiden Beinen im Leben, sind um die 40 Jahre jung, haben anspruchsvolle Berufe und sagen doch Freddie, Brian, John und Roger, wenn sie von den Menschen, die die Band Queen ausmachten, sprechen. Sie wollen vom 26. August bis 30. September in Wesel eine große Ausstellung rund um Queen und ihren charismatischen Sänger organisieren. Motto: Keep Yourself Alive. Was ist es, was Fan-Liebe ausmacht?

Der englische Schriftsteller Nick Hornby hat das in seinem Buch "Fever Pitch" anhand des Beispiels eines Fans von Arsenal London erzählt. Es gibt meist ein Schlüsselereignis, und dann folgen Höhen und Tiefen, die einen mit dem erwählten Objekt eng zusammenwachsen lassen - in der Sicht des Fans. Wichtige persönliche Ereignisse werden mit dem verknüpft, was die Mannschaft, die Band, der Star in dem Moment gerade machte. Hornbys Held reift daran und ruht letztlich in sich, anders herum geht es bei Robert de Niro in dem Film "Der Fan" aus. Blutig.

Hans-Joachim Zache kam mit "Seven Seas of Rhye" (Februar 1974) zu Queen, Birgit Paff sah den Film "Highlander" und verliebte sich nicht in Christopher Lambert, sondern in die Musik. "Who Wants To Live Forever". Queen, klar. Sylvester Thiel ist seit 1976 Fan, hat 15 Konzerte der englischen Band gesehen und hört seit 1976 Queen.Gary Glitter, Sweet, Slade, Rubettes waren damals die Bands für Freunde einfacherer Musik. Queen bediente mit pompösem Rock, ausgefeilten Melodien, opernhaften Einsprengseln und exaltierter Bühnenschau eher die jugendlichen Querhörer. "Bohemian Rhapsody" war der erste Welthit der Band und ist ein bis heute sagenhaft gutes Lied. Thiel stand in der Schule allein auf weiter Flur.

Gleichwohl, über Musik werden Bande geknüpft, und die führten den Beamten, die Journalistin Paff und die Multimedia-Designerin Thiel auf verschlungenen Wegen zusammen. Als Zache die Idee zu einer großen Queen-Ausstellung in seiner Stadt hatte, schrieb er die Mercury-Freundin Barbara Valentin an, ob sie die Schau eröffnen wolle. Valentin versicherte sich über Bekannte am Niederrhein zurück, ob denn Zache ein seriöser Typ sei - und schon kam der Kontakt zu den jetzigen Mitveranstaltern zustande.Die drei Fans sind nicht nur seriös, sondern gehen mit idealistischem Eifer an ihre Aufagbe heran. Denn das Projekt soll unkommerziell sein, der Überschuss der AIDS-Hilfe Duisburg/Kreis Wesel zugute kommen. Das erfordert Organisation noch und nöcher, und die Suche nach Sponsoren gestaltet sich auch nicht immer freundlich.

Das Geschäft mit Popstars beginnt erst so recht, wenn sie tot sind, lautet ein zynischer Satz in der Musikindustrie. Wer den Vermarktungswahnsinn um Elvis Presley, Janis Joplin, Jim Morrison, Jimi Hendrix, Marc Bolan, Ian Curtis, John Lennon, Kurt Cobain oder auch Roy Black (diese Liste ließe sich problemlos erweitern) verfolgt, erkennt immer gleiche Muster, die vor allem der Industrie die Taschen füllen, indem trauernde Fans mit immer neuen alten Produkten rund um ihre Helden ausgenommen werden. Die Fans, dies muss auch so gesehen werden, lassen sich willig ausnehmen.

Dieser Mechanismus ist den drei Organisatoren nicht fremd, für ihre Ausstellung wollen sie dem weitgehend ausweichen. Es soll eine Ausstellung von Fans für Fans werden, und nicht eine für Händler. Die meisten Exponate, die in der Galerie im Centrum in Wesel zu sehen sein werden, stammen von Fans - so eine selbst gebastelte Bühne mit 650 Lichtern und einem Porzellan-Freddie - und werden speziell für diese Veranstaltung leihweise zur Verfügung gestellt. Per Telefon und Internet (www.queen-tribute.de) laufen derzeit viele Gespräche mit Fans in ganz Deutschland und den organisierten Clubs.

 

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